So weit die Füsse tragen……….

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0730 aufstehen, duschen, Zehen beurteilen und entscheiden
0830 Frühstück
0944 Bus zu Bahnhof Solothurn
1001 Abfahrt
1200 Ankunft Bülach

Zuerst ein ganz herzliches Danke an Regula für die Unterkunft im „Chämmerli“ und die Gastfreundschaft.

Heute war das Ziel, bis zur Sprachgrenze zu kommen. Beim Vergleich des Profils des heutigen Tages (800m obsi, 1540m nidsi – dazu 600 von Solothurn auf den Weissenstein, weil werktags kein Bus fährt) und dem Zustand meiner Zehen, kam die Einsicht, dass vor allem die 1540m abwärts nicht zu schaffen sind.
Ein Erholungstag reicht für die Regeneration nicht, also Unterbruch, nach Hause und die Füsse aufpäppelen. Dieser Entscheid ist mir schwer gefallen, etwas tröstlich war, dass der ganze Jura in den Wolken lag.
Nachdem ich noch nie Blasen hatte, muss ich zuerst abklären, ob und was im Zusammenspiel mit meinen neuen Einlagen und den Bergschuhen nicht funktioniert. Ausgetestet war es und bisher gab es keine Probleme, aber die Belastung war sicher höher.

Somit auch Unterbruch des Blogs. Danke an alle, die mitgelesen und kommentiert haben.

Ich melde mich, sobald ich weiss, wann es weiter geht.

Herzlich
Richi

Balsthal – Weissenstein

0700 aus den Federn
0730 Frühstück, zahlen, Zehen, packen
0900 Dep nach Inner Klus
0930 Start Aufstieg nach
1030 Schwendimatt
1130 Hell-, Häll- oder auch Höllchöpfli
1250 Vorder Schmidenmatt – Lunch
1350 Dep nach
1430 Hofbergli
1500 Nidw. Stierenberg
1540 Vord. Balmberg
1640 Weissenstein
1735 Bus nach Solothurn

Noch zum Hotel. Super. Schönes Eckzimmer, Essen top, ausserordentlich freundliches Personal – perfekt. Geschlafen wie ein Murmeli. Direkt unter dem Fenster der Augstbach, hätte vom 2. Stock aus fischen können!

Zu diesem Tag gibt es nur ein passendes Wort: „schweisstreibend“. Auf dem Weg von Balsthal nach Inner Klus passiert man das eindrückliche Schloss Alt-Falkenstein. Von Inner Klus bis Schwendimatt habe ich in einer Stunde 500 Höhenmeter geschafft. Auf dem Hällchöpfli traf kurz nach mir ein Bergläufer ein und dann erhielt ich eine gratis Lektion in lokaler Geographie und politischen Entscheiden. Es war hochspannend, wer wen hereingelegt hat und alles Land gekauft hat, das Volg Zentrallager da unten, das am falschen Ort steht, etc., etc.
Der Rest der Wanderung führt von einer Geländekammer zur nächsten, eine schöner als die andere, ich bin wirklich überrascht, wie weitläufig, unbewohnt und abwechslungsreich es hier ist.
In vorderen Schmidenmatt gab es Hobelkäse und Speck zum Zmittag und dann ging es schweisstreibend weiter. Heute war es erstmals bedeckt, einmal gab es zwei, drei Regentropfen, aber ich war froh, dass die Sonne nicht all zu oft schien! Bei Hofbergli habe ich wieder mal den falschen Weg erwischt, hat mich diesmal nur 20 Minuten gekostet. Obwohl es Sonntag ist, ist mir den ganzen Morgen kein Mensch begegnet. Beim vorderen Balmberg änderte sich das, dort befindet sich ein Seilpark, da war was los. Der Schlussaufstieg zum Weissenstein (laaaaang!) ist wohl eben wegen dem „lang“ nicht bevölkert.
Fazit heute: Richtig schön war’s, anstrengend war’s, bisher wohl am meisten Höhenmeter, habe 4.5 Liter Wasser getrunken. Das ist auch etwas Neues für mich. Hier füllt man die Flaschen sofort wieder, wenn sich irgendwo eine Möglichkeit bietet. Man weiss nie, wann die nächste „Tankstelle“ kommt.
Von der Safari gibts nichts zu berichten, ausser vielleicht den Bikern, aber die darf man ja nicht jagen.

Übernachtung heute bei Regula, kam spontan anlässlich unseres Telefons vom Samstagmorgen zu stande.

Hauenstein – Balsthal

 

0700 Frühstück – endlich wieder mal Körner
0800 Tel mit BF und RL, dann packen
0907 Bus Abfahrt nach
0930 Hauenstein
1030 Challhöchi
1130 Belchenflue 1
1200 Belchenflue 2
1310 Bärenwil – Lunch
1345 ab nach
1445 Schlosshöchi
1530 Tiefmatt
1630 Roggenflue – Pause
1730 Balsthal

Wohl die kürzeste Nacht dieser Tour. Schönes Hotel, alles wie es eigentlich sein soll, aber draussen Disco bis morgens um 4. Habe bis dahin kein Auge zugetan. Super Frühstück, dann Telefon mit Barbara und Regula, die im Hotel Arte einen Kurs um 0900h starteten.
Und weiter mit Packen und vor allem Pflästerlen der Zehen. Dies vorneweg – es ging gut, irgendwie gewöhnt man sich an Blasen an den Füssen.
Abfahrt per Bus nach Hauenstein, dort stieg eine Gruppe der Grösse „Radiowanderung“ aus und fast alle machten sich auf den Weg Richtung Balsthal. Unterhaltung wie im 18 Uhr Zug von Zürich nach Bülach, wenn alle lautstark ins Handy reden. Irgendwann zerlief sich das dann. Am Anfang zur Ausnahme nicht ruppig, dafür stetig bergauf auf einem Militärsträsschen, das so um 1914-1915 erstellt wurde, das lernt man an den Beschriftungen an der Felswand, wo da so Einheiten wie Füs.Bat II/141 mit Luzerner Wappen, oder 5. Division mit Zürcher Wappen, oder Soldati Ticinesi (die hatten keine Einheit, waren wohl einfach da) mit Tessiner Wappen und dann noch SAP Kp, die haben sich nicht malenderweise verewigt, sondern mit einer handfesten Meisselarbeit, die mindestens so lange hält, wie das Löwendenkmal in Luzern. Und immerhin wussten die bereits 1915, dass es einmal ein gefürchtetes Komputersystem geben wird, das nach ihnen SAP benannt wurde. Nach der Belchenflue habe ich mich erstmals verlaufen, verpasste eine Abzweigung und landete in irgendeinem Tal. Da bin ich wohl zu fest meinen Gedanken nachgehangen. Was man festhalten muss: die Aargauer haben die Markierung der Wanderwege besser im Griff als die Solothurner. Das gab dann 200 zusätzliche Höhenmeter zurück, und nach einer Schleife landete ich wieder auf der Belchenflue. Super Aussicht, auch wenn einem der Schweiss in die Augen läuft.

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In Bärenwil im Rest Chilchli griechischen Salat gegessen. Ist tatsächlich eine ehemalige Kirche. Danach Aufstieg zur Schlosshöchi, der im Jura Führer als ruppig beschrieben wird. Das dürfte die Untertreibung des Jahres sein. Es ist ein Bergweg, auch so markiert und es fehlen nur die Seile, Ketten und Eisen, dann wäre das ein Klettersteig. Das ist natürlich übertrieben, aber es war einfach unglaublich steil und einige Treppentritte bis 50cm hoch. Zwischen Schlosshöchi und Tiefmatt die imposante Burgruine Alt-Bechburg. Weiter durch ein langes Waldstück bis zur Roggenflue, mit Aussicht auf die Berner Alpen und untendran am Schluss so Orte wie Öhnsingen (da gabs doch mal den Song „Walliselle“ von Stiller Has, der mit Schönsingen in Öhnsingen zu tun hatte) und da beginnt auch der Abstieg nach Balsthal.
Dort Einzug im Hotel Kreuz, wunderschön, da bin ich jetzt bei einem Glas Weisswein. Und das ist wohlverdient, das war wirklich ein hartes Stück Wanderung.

Salhöhe – Hauenstein

0730 Frühstück
0830 auf den Weg nach
0925 Geissflue
1100 Dep nach update i-pad
1130 Dürrhalden
1215 Burgweid
1300 Frohburg – Lunch
1430 Dep nach
1530 Hauenstein

Noch zu Gestern. Es war Schlafen im Stroh angesagt, was ich dann vorfand war ein Massenlager mit Matratzen überall und Decken und die Sauberkeit entsprach nicht unbedingt meinen Vorstellungen. Die Leute waren sehr nett, das Essen gut und heute morgen stand ein feines Frühstück auf dem Tisch.
Dann gab es noch den Wetterbericht der Bitterlis und der ist so gut, dass ich eine neue Seite eröffne.
Momentan bin ich auf der Geissflue, es gab den üblichen ruppigen Tageseröffnungsaufstieg und hier oben einen herrlichen Ausblick auf die Vogesen, den Schwarzwald (man sieht den Belchen, den Feldberg und das Herzogenhorn) und dazwischen Landschaft, die zur Schweiz gehört und mal nicht überbaut ist.
Heute soll es etwas geruhsamer zu und her gehen, ich werde bis zum Hauenstein wandern und dann beginnt die Suche nach einem Bett.

Auf Geissflue hat es länger gedauert, hatte ein anregendes Gespräch mit einem Ehepaar, das von Expeditionen nach Spitzbergen und Grönland berichtete. Wie man zu dem Thema kommt? Habe ein Foto gemacht, sie liefen dazu und er sagte, er fotografiere eher Eisbären als Landschaften. So geht das. Ab Geissfluh ständiges auf und ab durch Wälder und über wunderschöne Wiesen (wenn sie noch nicht zu Futter verarbeitet sind).
Frohburg: ausgezeichnetes Restaurant, alle Menues auch als halbe Portion auf der Karte, wunderschön angerichtet. Empfehlenswert.
Dann hügelmässig nach Hauenstein, dort 3 Restaurants, das erste öffnet um 1700, das zweite ist vorübergehend geschlossen und das dritte steht zum Verkauf. Übrigens, der Parkplatz zum Skilift Gsahl ist auch geschlossen.
Hauenstein gehört zur Kategorie „nice place to leave“

Mach ich jetzt, habe ein Hotelzimmer in Olten gebucht, Congress Hotel, kenne ich. 16.06 geht der Bus und um 16.30 bin ich bereits dort.

Geduscht, Hemden gewaschen, Zehen verbunden, jetzt gehts in den Ausgang. Morgen wird es wieder happig, die Etappe führt vom Hauenstein nach Balsthal

Brugg – Salhöhe

0800 Frühstück
0900 Dep Hotel – Apotheke – Sportgeschäft
0930 Start Tagesetappe
1130 Linner Linde – Lunch
1200 Dep 1300 Linner Höhe
1420 Staffelegg 1445
Dep 1700 Salhöhe

Zuerst in der Apotheke Pflaster für meine Blasen an den kleinen Zehen geholt, dann ins Sportgeschäft, grosses Hallo, denn der Verkäufer war ein ehemaliger Schulkollege von Andy (Chrigi Haug). Er ist Bergführer, in der Zwischensaison Aushilfe im Sportgeschäft. Er war gestern Abend mit einem Kollegen in der Aare schwimmen, unter der Brücke von Brugg durch, sei super gewesen, so viel Zug und Wasser habe es sonst nie! Habe mir das von der Brücke angeschaut, das würde ich nie machen, es ist unglaublich wieviel Wasser momentan kommt und wieviel Treibholz es hat.

Die heutige Strecke kann mit viel Wald, ebenso viel auf und ab und extrem steilen Anstiegen beschrieben werden. Es gab einige Begegnungn an Rastplätzen. Praktisch alle Wanderer waren von Basel. Bemerkenswert ist die Linner Linde, ein Riesenbaum mit einem Umfang des Stammes von 11 Metern, dazu vor Ort ein toller Rastplatz mit schöner Aussicht.

Bis Staffelegg nichts besonderes, ausser einem Gruppetto von Bikern in meinem Alter, die ziemlich am Limit strampelten. Habe dann fröhlich „Grüezi gesagt“, worauf ein fünffaches „zi“ zurückkam, verbunden mit einem Schnappen nach Luft. Danach noch Wasserfluh mit Aussicht und jetzt bin ich in Bitterlis Burehof und werde da übernachten. Findet man im Internet, sieht noch passabel aus, aber darüber berichte ich dann Morgen, wenn ich es überlebt habe.

Lehre aus der heutigen Etappe: Nach jeder Rast erfolgt ein satter Aufstieg. War so nach Brugg, nach der Linner Linde und auch nach der Staffelegg. Bericht von der Safari: nichts wildes, nur Schaf, Geiss und Kuh in verschiedenen Farben. Speziell: Begegnung mit einem anglo-français, das ist ein um 2 Schuhnummern zu gross geratener Beagle. Laut Herrchen ein hervorragender Jagdhund, immer an der Leine, weil sonst hinter allem was kreucht und fleucht her. Hübsches Kerlchen! (der Hund). Ergänzung: Auf dem Heimweg vom Chalet bin ich einem Marder begegnet. Fast so gross wie eine norwegische Waldkatze (nein, es war keine Katze!) Das mit den Bildern habe ich nach wie vor nicht im Griff, der Fotostream im I-Pad will die Bilder vom I-phone nicht. Ich probiere weiter 😉

Regensberg – Brugg

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1000h Start in Regensberg.
1045 Lägeren Hochwacht (Kafi)
1150 Lägeren Burghorn – Lunch
1345 Schloss Schrattenfels oberhalb von Baden – Pause
1430 nach Baden
1500 Baden nach Gebenstorfer Horn
1620 Gebensdorfer Horn
1745 Brugg.

Von Regensberg nach Hochwacht schöner Waldspaziergang, etwas bergauf.
Von der Hochwacht bis Burghorn Waldpfad, danach wirds happig und alpin.
Kein Witz, es ist so markiert, kein Wanderweg mehr. Der Weg ist anstrengend und viel länger, als ich ihn vom letzten mal in Erinnerung hatte, ausgesetzt und die Tafel mit der geforderten Trittsicherheit ist durchaus berechtigt. Somit ziemlich weit entfernt von einem Sonntagsspaziergang. Dann war ich viel zu früh in Baden und ich entschloss mich, nach Brugg weiter zu gehen. Damit habe ich mein erstes Zielhotel, die Blume in Baden verpasst. Muss ich also mal nachholen.
Vom Bahnhof Baden Richtung Gebenstorfer Horn geht es erstmals Treppen hoch, Treppen hoch und nochmals Treppen hoch, so in der Menge etwa zwischen einer Besteigung des Prime Towers in Zürich und dem Empire State Building in New York. Bei der Ruine Stein angelangt, gibts dann sicher keinen trockenen Faden mehr am Hemd. Der Weg zum Gebenstorfer Horn ist ein herrlicher Waldspaziergang, fast alles eben. Und markiert sind die Wanderwege, das glaubt man kaum. Wo man es braucht, ist es angeschrieben und sonst stimmen einfach alle Markierung. Ich habe den ganzen Tag keine Landkarte benötigt.

Vom Gebenstorfer Horn erwartet einem ein fantastischer Ausblick auf das Wasserschloss (Zusammenfluss Reuss, Aare und Limmat). Es gibt dort noch eine Bruederhöhle, lohnt sich nicht anzuschauen, einfach ein schwarzes Loch in der Nagelfluh.
Dafür gabs zwei Plagen: erstens hatte es da Mücken wie im Juli in Finnland, ich musste fliehen und zweitens war ab dort die Zeit der losgelassenen Feierabendbiker. In Gebenstorf gabs eine Raiffeisenbank und während ich dabei vorbeilief passierte KEIN Überfall! Dafür mähte ganz Gebenstorf den Rasen, benzingeschwängerte Luft, durchmischt mit Grasaroma. Bei Windisch gabs Krimi-Knowhow. Kommissar Hunkeler aus den Basler Krimis von Hansjörg Schneider schwimmt ab und zu im Rhein und dann hört er unter Wasser die Kiesel rollen. Und jetzt bei Windisch war der Fluss reissend und wenn man am Ufer stehen blieb, hörte man tatsächlich die Steine am Grund rollen.
Zwischen Windisch und Brugg muss die Bronx des Jurawanderwegs sein, Schallschutzmauern und Bahndämme, später Swiss Army mit Motorengedröhn auf der Aare.
In Brugg wurde es dann erstmals eng mit Hotelzimmer, es gibt etwa 4 Hotels und drei waren ausgebucht. So bin ich jetzt im Gotthard in einer Klause, wie die halt so sind, die Einzelzimmer.

Bericht von der Safari: Sichtung von Grosswild:
3 Eidechsen (1x grün, 2x braun, die grüne war wohl noch nicht an der Sonne)

Somit bis Morgen, werde versuchen noch ein paar Bilder hochzuladen und die Statistiken zu füllen, aber momentan fällt das aufstehen schon schwer und jetzt brauche ich was zu futtern.